Verbrechen aus Hass gegen LGBT (Lesbische, Schwule, Bisexuelle und Transsexuelle) Menschen
Die Agentur der Europäischen Union für Grundrechte veröffentlicht am 17. Mai ein fragwürdiges Gutachten und fordert mehr Antidiskriminierungsgesetze
Die Europäische Agentur für Grundrechte (FRA) wird am 17. Mai der Öffentlichkeit die Ergebnisse einer Umfrage zu der Diskriminierung von LGBT Personen präsentieren, die den Steuerzahler 370.000 Euro gekostet hat. Das alarmierende Ergebnis des Reports: ein Viertel der 93.000 Befragten geben an in der Vergangenheit Opfer von physischer Gewalt geworden zu sein.
Allerdings gibt es ein paar Fakten, die man bei der Lektüre des Gutachtens unbedingt im Hinterkopf behalten sollte:
1. Die Art der Durchführung der Befragung ist an einigen Stellen etwas unkonventionell. Wird sie wirklich den Standards ernsthafter wissenschaftlicher Arbeiten gerecht?
- Erstens durften nur LGBT Personen überhaupt an der Befragung teilnehmen. Das bedeutet, dass es keine Möglichkeit gibt die Selbstwahrnehmung und die Fremdeinschätzung zu vergleichen, was durchaus interessante Schlüsse zulassen könnte.
- Zweitens ist der Fragebogen sehr lang. Nur Menschen, die höchst motiviert sind zu beweisen, dass sie diskriminiert wurden, dürften sich durch die 50 Fragen gearbeitet haben. Abgefragt werden auch keine verifizierbaren Fakten zur Diskriminierung, sondern nur ihre subjektive Wahrnehmung.
- Eine Person kann den Fragebogen beliebig oft ausfüllen.
- Viele der Fragen und vorgegebenen Antworten sind ausgesprochen suggestiv formuliert.
- Vorschläge zur Verbesserung des Lebensgefühls von LGBT Personen werden gemacht, die nicht nur die FRA Kompetenzen, sondern sogar die Grenzen der Gewissensfreiheit in einem Rechtsstaat übersteigen, so beispielsweise mit der Frage, ob eine größere Wertschätzung des LBGT Lebensstils durch religiöse Führungspersonen eine erwünschte Hilfe sei.
2. Die wissenschaftlichen Mängel des Gutachtens sind nicht das einzige Problem. Auch die schockierenden Zahlen irritieren beim genauen Hinsehen:
- Nur ein Bruchteil der 23.000 Verbrechen aus Hass gegen LGBT Personen wurde bei der Polizei angezeigt. Natürlich wird nicht alles zur Anzeige gebracht. Aber es gibt keinen logischen Grund wieso eine Mehrheit der Verbrechen aus Hass nicht angezeigt werden sollte.
- Der Blog Turtle Bay and Beyond verweist auf einige interessante Details zu den eruierten Zahlen: er zeigt, dass die Häufigkeit von gewalttätigen Übergriffen gegen LGBT Personen eigentlich sogar ziemlich niedrig ist, wenn man davon ausgeht, dass in Deutschland, das 16% der EU Bevölkerung darstellt, im Jahr 2011 570.000 Fälle krimineller Handlungen, die irgendeine Forme von Gewalt beinhalteten, gemeldet wurden. „16% von 23.000 [gewalttätigen Übergriffen, die in der Befragung gezählt wurden] wären 3.680 Körperverletzungen […] Wenn man die Zahl der LGBT Lobby zugrunde legt, […] nämlich, dass 10% der Bevölkerung schwul oder lesbisch sind, würden die 3.680 Übergriffe gegen LGBT Personen pro Jahr, verglichen mit den 570.000 gemeldeten Gewaltverbrechen nicht sogar bedeuten, dass LGBT Personen seltener Opfer von Gewaltverbrechen werden?“ Dies ist besonders beachtlich vor dem Hintergrund, dass es unklar bleibt, ob die 23.000 erwähnten Fälle wirklich in im Zeitraum von einem Jahr stattgefunden haben.
3. Zwei sehr dramatische Fakten zu der Verbindung von LGBT Personen und Gewalt werden von dem Gutachten vollkommen ignoriert:
- Erstens, die Tatsache, dass homosexuelle Männer und Frauen tatsächlich einer größeren Gefahr ausgesetzt sind, Opfer von Gewalt zu werden. Allerdings betrifft dieses erhöhte Risiko traurigerweise die Beziehungen von Homosexuellen untereinander. Eine Studie von Greenwood et al. aus dem Jahr 2002 kam zu dem Ergebnis: „Eine repräsentative Wahrscheinlichkeitsstichprobe der Bevölkerung hat gezeigt, dass das Maß an Gewalt in Beziehungen zwischen homosexuellen Männern bedeutend höher war, als das bei Männern gegen Frauen in der heterosexuellen Gemeinde. Die Untersuchung berichtet: die Häufigkeit physischer Schläge zwischen städtischen MSM [Männern, die Sex mit Männern haben] in fünf Jahren (22%%) war signifikant höher als das jährliche Vorkommen massiver Gewalt (3,4%) oder der gesamten Gewalt (11,6%), die eine repräsentative Gruppe von Frauen, die mit Männern verheiratet war oder zusammenlebte, erfuhr. (p.1968)“
- Eine weitere besorgniserregende Tatsache ist die zunehmende Zahl der simulierten Hassverbrechen. In einigen von diesen Fällen haben sich homosexuelle Männer und Frauen selbst verletzt um ein Hassverbrechen anzeigen zu können.
o Ein sehr drastisches Beispiel ist der Fall von Charlie Rogers aus Nebraska. Die lesbische Frau ritzte sich ein Kreuz in die Brust und behauptete danach drei Männer seien in ihr Haus eingedrungen und hätten sie aus Hass gegen lesbische Frauen gefoltert. Später wurde sie wegen Falschaussage angeklagt.[4]
o Joseph Baken, ein 22jähriger aus Missoula, Montana nutzte die Gesichtsverletzungen, die er sich bei einem gescheiterten Salto zuzog, um ein Hassverbrechen gegen sich anzuzeigen.
o Im Mai 2012 wurde ein lesbisches Paar angeklagt, weil sie „kill the gay“ [Tod den Homosexuellen] auf ihre eigene Garage geschrieben hatten.
o Als in Uganda David Kato, ein homosexueller Aktivist für sexuelle Rechte brutal ermordet wurde, riefen US Präsident Obama, die Europäische Union und britische Regierungsvertreter die Regierung von Uganda dazu auf Homophobie offiziell zu verurteilen, es wurden umgehend Gay Pride [„Stolz Schwul zu Sein“] Veranstaltungen organisiert und der „David Kato Vision & Voice Preis“ wurde kreiert. Nicht viel später allerdings ergaben die polizeilichen Mordermittlungen die Ursache für grausamen Tod Katos: er wurde von einer männlichen Straßenprostituierten erschlagen. Der Mann hatte aus Zorn gehandelt, weil Kato nicht bereit war für den Sex zu zahlen.[5]
- Erschreckend auch die Gewalt mancher LGBT Aktivisten gegen die Menschen, die ihre Auffassungen nicht teilen: Ein drastisches Beispiel dafür lieferte der Angriff von Femen Aktivistinnen auf den Bischof von Mechelen-Brüssel oder ihre Drohungen gegen die Organisatoren einer französischen Demonstration für die Familie.
Wie sollte man nun vorgehen? Mehr Gesetze gegen Gewalt gegen LGBT Personen? Unsere Gesetze verbieten Gewalt bereits. Nicht nur gegen LGBT Personen, sondern gegen alle Personen. So wie es sein muss. Weil alle Männer und Frauen vor dem Gesetz gleich sind.
Die Agentur für Grundrechte rät jedoch zu mehr Antidiskriminierungsgesetzgebung. Ziel ist das Verbot der Unterscheidung zwischen sexuellen Orientierungen im wirtschaftlichen Agieren einer Person (das würde die fünfte Gleichbehandlungsrichtlinie bedeuten). Aber Gesetzgebung gegen Diskriminierung schafft Ungleichheit indem es die Interessen einiger Gruppen besonders privilegiert. Es verletzt die persönliche Unabhängigkeit, die Gewissens- und Religionsfreiheit und das Recht auf Eigentum. Angeblich hohe Zahlen von Gewalt gegen LGBT Personen mit dem Anliegen der Antidiskriminierungsgesetzgebung in Verbindung zu bringen, und dabei Europa als eine Ansammlung von darwinistischen Gesellschaften, in denen nur das Recht des Stärkeren gilt, darzustellen, ist eine gezielte Irreführung. Und dazu eine ziemlich teure, könnte man hinzufügen.
Autorin: Anne Fleck